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Welttag der mentalen Gesundheit:

Warum es Zeit ist, den Fokus auf unser inneres Wohlbefinden zu legen

Liebe Leser:innen, am 10. Oktober findet der Welttag der mentalen Gesundheit statt – ein wichtiger Tag, der weltweit dazu dient, das Bewusstsein für psychische Gesundheit zu schärfen und den offenen Dialog über ein Thema zu fördern, das uns alle betrifft. Mentale Gesundheit ist nicht nur das Fehlen von psychischen Erkrankungen, sondern auch das Streben nach einem ausgeglichenen und erfüllten Leben. Doch wie erreichen wir das in einer Welt, die immer lauter, hektischer und fordernder wird?

Steine übereinander - Balance

Was genau ist mentale Gesundheit?

Mentale Gesundheit bedeutet, sich selbst zu verstehen, mit den täglichen Herausforderungen des Lebens umzugehen und emotionale Ausgeglichenheit zu finden. Es geht darum, sich selbst zu lieben, sich in schwierigen Zeiten Unterstützung zu suchen und offen mit den eigenen Emotionen umzugehen. Doch seelische Gesundheit ist nicht nur eine persönliche Angelegenheit – sie betrifft auch die Gesellschaft als Ganzes.

Die Bedeutung der Enttabuisierung psychischer Gesundheit

Leider wird das Thema psychische Gesundheit immer noch von vielen mit einem Stigma behaftet. Menschen, die an Depressionen, Angststörungen oder Burnout leiden, fühlen sich oft isoliert und missverstanden. Der Welttag der mentalen Gesundheit soll genau das verändern: Er fordert uns dazu auf, offener über unsere inneren Kämpfe zu sprechen und das Thema aus der Tabuzone zu holen. Indem wir darüber reden, schaffen wir eine Kultur des Verständnisses und Mitgefühls – und genau das brauchen wir.

Die Rolle der Gesellschaft: Wie können wir helfen?

Mentale Gesundheit ist nicht nur die Verantwortung des Einzelnen, sondern auch eine gesellschaftliche Aufgabe. Die Unterstützung von Angehörigen und Freunden kann entscheidend sein. Fragen wie „Wie geht es dir wirklich?“ oder „Möchtest du darüber sprechen?“ mögen banal erscheinen, sind aber unglaublich kraftvoll. Psychische Gesundheit erfordert ein soziales Umfeld, das offen ist und Menschen ermutigt, sich Hilfe zu holen, wenn sie sie brauchen.

Weitere Wege, seelisches Wohlbefinden zu fördern:

Bewusste Offline-Zeiten: In einer immer digitaleren Welt vergessen wir oft, wie wichtig es ist, auch mal abzuschalten. Social Media, E-Mails und ständige Erreichbarkeit führen zu Stress und Überforderung. Regelmäßige Pausen von digitalen Geräten und der Fokus auf reale, zwischenmenschliche Interaktionen fördern das Wohlbefinden.

Selbstmitgefühl üben: Wie oft kritisieren wir uns selbst, weil wir glauben, nicht gut genug zu sein? Dabei ist es wichtiger, uns selbst mitfühlend zu begegnen. Fehler sind menschlich, und statt uns dafür zu verurteilen, sollten wir lernen, uns selbst zu vergeben.

Bewegung für den Geist: Sport ist nicht nur gut für den Körper, sondern auch für die Seele. Schon eine 30-minütige Bewegung am Tag kann nachweislich helfen, Stress abzubauen, Endorphine freizusetzen und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern.

Schlaf – der unterschätzte Heiler: Schlafmangel beeinträchtigt unser emotionales Gleichgewicht. Ausreichend Schlaf ist essenziell, um emotional stabil zu bleiben und Herausforderungen gelassener zu begegnen. Ein regelmäßiger Schlafrhythmus kann Wunder für die seelische Gesundheit bewirken.

Tagebuch führen – Gedanken klären: Das Aufschreiben von Gedanken und Gefühlen kann dabei helfen, Klarheit über die eigene Gefühlswelt zu gewinnen. Ein Tagebuch bietet Raum für Selbstreflexion, hilft dabei, negative Emotionen loszulassen, und macht Fortschritte sichtbar. Es gibt kein Richtig oder Falsch – allein das Schreiben selbst ist ein befreiender Prozess.

Dankbarkeit praktizieren – den Fokus verändern: Dankbarkeit ist eine einfache, aber mächtige Methode, um den Blick auf das Positive im Leben zu lenken. Jeden Tag bewusst ein paar Dinge aufzuschreiben, für die man dankbar ist, schafft eine positive Perspektive und kann Stress und negative Gedanken verringern.

Atemtechniken – innere Ruhe finden: Atemübungen sind eine schnelle und effektive Möglichkeit, Stress abzubauen und in herausfordernden Momenten Ruhe zu finden. Eine einfache Methode ist die 4-7-8-Technik: 4 Sekunden lang einatmen, 7 Sekunden den Atem halten und 8 Sekunden lang ausatmen. Solche Übungen helfen, den Geist zu beruhigen und das Nervensystem zu entspannen.

Was schadet der seelischen Gesundheit?

Übermäßiger Stress und Perfektionismus: Stress ist in kleinen Dosen normal, doch wenn er Überhand nimmt, wird er zu einer Belastung. Perfektionismus führt oft zu Frustration und Überforderung – niemand kann immer alles perfekt machen, und das ist vollkommen in Ordnung.

Soziale Isolation: Der Rückzug von sozialen Kontakten, sei es durch Stress oder innere Anspannung, kann dazu führen, dass wir uns noch schlechter fühlen. Einsamkeit ist Gift für die seelische Gesundheit, auch wenn sie sich manchmal wie die einfachere Lösung anfühlt.

Negative Denkmuster: Ständige Selbstzweifel, Schuldgefühle oder negative Gedankenspiralen sind schwer zu durchbrechen und tragen oft zu Depressionen und Angstzuständen bei. Es ist wichtig, diese Gedanken zu erkennen und sich bewusst dagegen zu entscheiden, in ihnen zu verharren.

Bei Menschen halten über einen Tisch die Hände

Ja zur Psychotherapie – Ein Zeichen von Stärke

In vielen Köpfen existiert leider noch das Vorurteil, dass es ein Zeichen von Schwäche sei, sich professionelle Hilfe zu suchen. Das Gegenteil ist der Fall: Den Mut zu haben, über seine seelischen Herausforderungen zu sprechen und Unterstützung anzunehmen, ist ein Zeichen von Stärke. Eine Psychotherapie bietet Raum für Heilung und Reflexion und kann helfen, neue Wege zu einem gesünderen inneren Selbst zu finden.

Ein globaler Appell: Mental Health Matters

Der Welttag der seelischen Gesundheit ist auch eine globale Bewegung. In vielen Ländern setzen sich Organisationen und Initiativen für bessere psychische Gesundheitsdienste, Aufklärungskampagnen und den Abbau von Vorurteilen ein. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt, dass psychische Erkrankungen bis 2030 eine der häufigsten Krankheitsursachen weltweit sein könnten – Grund genug, jetzt zu handeln und unsere Prioritäten neu zu setzen.

Abschließende Gedanken

Seelische Gesundheit betrifft uns alle. Egal, ob wir selbst betroffen sind oder jemanden kennen, der Unterstützung braucht – wir können alle dazu beitragen, das Bewusstsein zu schärfen, Vorurteile abzubauen und eine Kultur des Mitgefühls zu fördern.

Seelische Gesundheit ist nicht verhandelbar. Sie ist der Schlüssel zu einem glücklichen, erfüllten Leben.

„Die einzige Person, mit der du dein ganzes Leben verbringst, bist du selbst. Sei also gut zu dir.“Unbekannt