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Die heilende Kraft des Löwenzahns

Eine wertvolle Pflanze in der Naturmedizin und in der Küche

Liebe Leser:innen,

Wussten Sie, dass es weltweit bis zu 200 Arten von Löwenzahn gibt? Für viele ist der Löwenzahn, der jetzt im Frühling sprießt, lediglich ein lästiges Unkraut. Doch damit wird ihm Unrecht getan, er wird nicht ohne Grund als „Ginseng des Westens“ bezeichnet. Ein Blick in die Geschichtsbücher zeigt: Schon im alten Griechenland war der Löwenzahn als Heilpflanze bekannt.

In diesem Beitrag wollen wir auf seine wichtigen Inhaltsstoffe und seine Verwendung als Heilpflanze aufmerksam machen. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Ausprobieren der Rezepte und stehen Ihnen für Fragen und Anregungen gerne in Ihrer Apotheke zur Verfügung.

Bleiben Sie gesund!

Ihre Damian Apotheke


Seit Jahrhunderten wird der Löwenzahn (Taraxacum officinale) als eine der vielseitigsten Heilpflanzen in der Naturmedizin geschätzt. Seine Geschichte reicht weit zurück, und das Wissen über seine heilenden Eigenschaften wurde von Generation zu Generation weitergegeben. Im Volksmund ist der Löwenzahn unter verschiedenen Namen bekannt, darunter Pusteblume, Kuhblume, Röhrlkraut oder Milchblume. Die Geschichte des Löwenzahns reicht bis ins alte Ägypten und Griechenland zurück, wo er als Heilmittel für verschiedene Beschwerden verwendet wurde: Die Römer nutzten ihn zur Reinigung von Leber und Niere. Im Mittelalter wurde der Löwenzahn dann mitunter sogar als Allheilmittel betrachtet und sämtliche Pflanzenteile fanden Verwendung bei zahlreichen Leiden, von Verdauungsproblemen bis hin zu Hauterkrankungen. Der Löwenzahn wird als „Ginseng des Westens“ bezeichnet, weil er, ähnlich wie der Ginseng in der traditionellen chinesischen Medizin, in der westlichen (Pflanzen)heilkunde für seine vielseitigen gesundheitlichen Vorteile geschätzt wird. Beide Pflanzen gelten als Tonika und werden zur Stärkung des Körpers und zur Förderung des allgemeinen Wohlbefindens eingesetzt. 

Inhaltsstoffe

Die verschiedenen Teile des Löwenzahns bieten unterschiedliche therapeutische Möglichkeiten. Die Blätter enthalten viele wichtige Nährstoffe wie Vitamin A, C und K, sowie Mineralien wie Eisen und Kalium. Sie sind besonders wohltuend für die Leber und den gesamten Verdauungstrakt und können frisch als Salat oder gedünstet genossen werden. Am besten schmecken sie frisch geerntet im Frühling, wenn sie noch zart und jung sind. Die Wurzeln des Löwenzahns sind reich an Bitterstoffen und Inulin und können eine positive Wirkung auf die Verdauung und den gesamten Stoffwechsel haben. Sie werden oft getrocknet oder geröstet und zu Tee verarbeitet oder Kaffee-Ersatzprodukten beigemischt. Der Geschmack der gerösteten Wurzeln ist kräftig und erdig, und sie entfalten ihre heilenden Eigenschaften am besten, wenn sie im Herbst gesammelt werden. Wichtig ist, den Löwenzahn nicht vom Straßenrand zu sammeln, sondern von möglichst unbehandelten Wiesen.

Aktuelle pharmazeutische Anwendungsgebiete

In der modernen Pharmazie werden die heilenden Eigenschaften des Löwenzahns zunehmend geschätzt und genutzt. Extrakte aus Löwenzahnblättern und Wurzeln werden in verschiedenen Formen wie Kapseln, Tinkturen und Salben angeboten. Diese Produkte werden häufig zur Unterstützung der Lebergesundheit, bei Verdauungsstörungen, zur Anregung des Fettstoffwechsels und zur Stärkung des Immunsystems eingesetzt. Studien haben gezeigt, dass bestimmte Verbindungen, die in der Pflanze vorkommen, wie etwa die Bitterstoffe und Flavonoide, entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften besitzen. Darüber hinaus können sie helfen, den Cholesterinspiegel zu senken und die Verdauung zu fördern. Diese Erkenntnisse haben dazu beigetragen, dass der Löwenzahn in der modernen Phytotherapie (Pflanzenheilkunde) einen festen Platz gefunden hat.

Der Löwenzahn und sein Name

Botanisch heißt der Löwenzahn ‚Taraxacum officinale‘ – officinale ist neulateinisch und bedeutet „in der Apotheke gebräuchlich“. Es ist abgeleitet vom lateinischen officina, das mit „Werkstatt“, später auch mit „Apotheke“ übersetzt wird. Noch heute heißt der Verkaufsraum einer Apotheke Offizin. Im deutschen Sprachraum am verbreitetsten dürfte wohl die Bezeichnung Löwenzahn sein. Zurückzuführen ist sie auf die gezackten, sägeartigen grünen Blätter, die mit den großen und kleinen Zähnen einem Löwengebiss ähneln, die prächtige gelbe Blüte kann mit ein bisschen Fantasie an eine Löwenmähne erinnern.

Drei heilkräftige Rezepte

Löwenzahn-Salat

Zutaten: Frische Löwenzahnblätter, Löwenzahnknospen, nach Belieben: Tomaten, Gurken, Rote Zwiebeln, Olivenöl, Essig, Salz, Pfeffer.

Die Löwenzahnblätter gründlich waschen und trocknen. Die kleinen Knospen im Zentrum der Pflanze sind besonders angenehm im Geschmack. Für einen bunten Frühlingssalat die Tomaten, Gurken und Zwiebeln in Scheiben schneiden und mit den Löwenzahnblättern vermengen. Mit Olivenöl, Essig, Salz und Pfeffer würzen.

Löwenzahn-Tee

Zutaten: Getrocknete Löwenzahnwurzeln.

Einen Teelöffel getrocknete Löwenzahnwurzeln mit einer Tasse kochendem Wasser übergießen und 10-15 Minuten ziehen lassen. Abseihen und nach Belieben mit Honig süßen. Dieser Tee ist besonders wohltuend für Leber und Verdauungssystem. Achtung: Die Wurzeln sollten in frisch geerntetem Zustand zerkleinert werden, da sie durch das Trocknen sehr hart werden.

Löwenzahn-Honig

Eine weitere köstliche Möglichkeit, die heilende Kraft des Löwenzahns zu genießen, ist Löwenzahnhonig. Dieser ist technisch gesehen kein echter Honig, da er nicht von Bienen hergestellt wird. Man gewinnt ihn aus den Blüten des Löwenzahns, indem man die Blüten in Wasser einweicht um ihren süßen Nektar freizusetzen, und dann den Sud (oft mit zusätzlichem Zucker) zu einem Sirup einkocht. Der Geschmack von Löwenzahnhonig wird oft als blumig und leicht süß beschrieben, ähnlich wie Bienenhonig, aber mit einem charakteristischen Aroma, das von der Pflanze stammt. Löwenzahnhonig ist nicht nur eine leckere Alternative zu herkömmlichem Honig, sondern enthält auch viele der gesundheitsfördernden Eigenschaften des Löwenzahns. Er kann als Brotaufstrich verwendet oder zum Süßen von Tee und anderen Getränken genossen werden.

Fazit

Der Löwenzahn ist somit weit mehr als nur Unkraut im Garten. Seine heilenden Eigenschaften, der aromatische Geschmack und die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten machen ihn zu einer wertvollen Pflanze in der Naturmedizin und in der Küche.

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