Nicht nur Ihr Auto muss regelmäßig ins Service – auch Ihr Körper möchte ab und an geölt werden, denn Ihr Körper ist Ihr Tempel. „Mens sana in corpore sano“, wusste schon der römische Dichter Juvenal. Damit Sie entspannte Tage im Urlaub verbringen können und keine bösen Überraschungen auf Sie lauern, haben wir einen Guide für Sie zusammengestellt, damit Sie auf alle Eventualitäten gewappnet sind und böse Überraschungen im Vorfeld umschiffen können – von Erkältungen bis Zeckenschutz, nehmen wir Ihre Gesundheit ernst. Wir räumen mit Mythen auf und haben ein Paket an SOS-Maßnahmen für Sie zusammengeschnürt – denn Vorsorge ist besser als Nachsorge.

Wir wünschen Ihnen entspannte Tage im wohlverdienten Urlaub, wo immer Sie gerade sind und viel Spaß beim Lesen,

Ihre Damian Apotheke

Artikelübersicht

Teil 1 – Alles rund um den Sonnenschutz:

Die Sonnen- und Schattenseiten der Sonne

Gut gewappnet gegen Sonnenbrand

Teil 2 – Krankheiten vorbeugen und bekämpfen:

Reisekrankheit vorbeugen und bekämpfen

Tipps bei Magen-Darm-Erkrankungen

Teil 3 – Zeckenschutz: Wie sie sich effektiv vor Zecken schützen können

Alles rund um Sonnenschutz: Die Sonnen- und Schattenseiten der Sonne

Sonne macht glücklich. Machen wir uns nichts vor: es regt die Endorphin-Ausschüttung an und lässt das Glückshormon „Serotonin“ entstehen. Sie brauchen gar nicht zu viel davon: bereits ein 10-minütiges Bad in der Sonne reicht pro Tag vollkommen aus, um unseren Vitamin-D Speicher aufzufüllen, der unter anderem wichtig ist für Ihren Knochenstoffwechsel und Ihr Immunsystem. Sprich: In kleinen Dosen tut die Sonne richtig gut. Aber in zu hohen Dosen kann die Sonne mit Kurz- oder Langzeitfolgen strafen (Sonnenbrand, Hautkrebs, etc.). Keine Sorge, damit das nicht passiert, haben wir Vorkehrungen getroffen: wir wollen das Bewusstsein für den richtigen Umgang mit der Sonne stärken und haben eine Übersicht mit verschiedenen Hauttypen für Sie zusammengestellt:

Hauttypübersicht
Sonnenbrand und Sonnenallergie
Warum werden wir eigentlich braun?

Eigenschutz hängt vom Hauttyp ab

Die Wissenschaft unterscheidet zwischen sechs Hauttypen von sehr hell mit rötlich/blonden Haaren bis schwarz mit schwarzen Haaren. Die meisten Mitteleuropäer gehören zum Typ 2 oder 3 – das heißt, dass Ihre Haut bei intensiver UV-Strahlung über einen Eigenschutz von nur 20 bis 30 Minuten verfügt. Am empfindlichsten ist die Haut von Kleinkindern. Sie sollte immer gut vor Sonne geschützt werden.

Hauttyp	Eigenschutz	LSF-Faktor
1 Keltisch	Unter 10 min	50+
2 Nordisch	10-20 min	30-40
3 Mischtyp	20-30 min	20-25
4 Mediterran	45 min	15-20

Hier gehts zum Hauttyptest: https://www.apotheken-umschau.de/mein-koerper/haut-und-haare/test-ermitteln-sie-ihren-hauttyp-708299.html

Welche Hauttypen und -stellen sind besonders empfindlich?

Akne- oder Neurodermitis-Patienten können sehr empfindlich auf die Sonne reagieren. Auch sehr helle Hauttypen sollten besonders auf ausreichenden Sonnenschutz achten.

Besonders empfindliche Hautstellen:

Ohren
Kopfhaut
Lippen
Schultern
Gesicht

Sonnenbrand und Sonnenallergie

Eine Studie (Quelle) ergab, dass schon fünf blasenbildende Sonnenbrände vor dem 20. Lebensjahr das Risiko für Melanome (Hautkrebs) um 80 % erhöhen können.

Laut Statistik Austria (Veröffentlicht am 12.02.2023) sind etwa 9% der österr. Bevölkerung von Sonnenallergie betroffen – das ist eine entzündliche Reaktion des Körpers auf zu viel Sonneneinstrahlung und kann sich in roten Pickelchen im Brustbereich, Armen und Beinen äußern.

Warum werden wir eigentlich braun?

Braun werden ist ein Schutzmechanismus. In der obersten Hautschicht befinden sich Pigment-Zellen. Wenn UV-Stahlen auf die Haut treffen, produzieren diese Pigment-Zellen Melanin. Dieser färbt die Haut dunkel, wir werden also braun. Das Braunwerden verhindert, dass die UV-Strahlung die Zellen schädigt. Gebräunte Haut ist also eine Abwehrreaktion des Körpers vor Sonnenstrahlung.

Mit Sonnenschutz gut gewappnet gegen Sonnenbrand

Welche Funktionen hat die Sonnencreme?

Sonnencreme verzögert das Auftreten eines Sonnenbrandes
Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) empfiehlt für Kinder einen hohen Lichtschutzfaktor (LSF) von mindestens 30, für Erwachsene mindestens 20
Aufenthalte im Gebirge, auf Schnee, am Wasser und in sonnenreichen Regionen erfordern ein Sonnenschutzmittel mit einem sehr hohen Lichtschutzfaktor (50+)
Es gibt wissenschaftliche Hinweise, dass Sonnenschutzmittel die vorzeitige Hautalterung und einige Formen von Hautkrebs verhindern könnten

Können Sonnencremes ablaufen?

Sonnencreme hat meist ein Mindesthaltbarkeitsdatum, das auf der Flasche steht. Ist dieses erreicht, nimmt der Sonnenschutz langsam ab. Wie alle kosmetischen Produkte, kann auch Sonnencreme verderben und Irritationen der Haut auslösen. Den Inhalt angebrochener Flaschen daher vor Gebrauch auf Geruch, Konsistenz und Farbe prüfen.

Achtung! Sonnencreme mit dem chemischen UV-Filter Octocrylen spätestens nach einem Jahr austauschen, da sich Octocrylen in den Stoff Benzophenon umwandeln kann, der im Verdacht steht, Krebs zu erregen.

Wie dosiere ich richtig?

Es dauert etwa 30 Minuten, bis ihr Schutz wirkt. Daher ist es wichtig, sich früh genug einzucremen. Um das versprochene Schutzniveau zu erreichen, müssten ca. 2mg Creme pro Quadratzentimeter Haut aufgetragen werden, rät der Krebsinformationsdienst. Das entspricht etwa 6 TL für den Körper eines durchschnittlichen Erwachsenen. Sonnenschutzsprays sollte man sich zweimal einsprühen, damit der Schutz gewährleistet ist. Für Sonnencreme gilt das Motto: Viel hilft viel. Nachcremen sollte man laut Leitlinie nach zwei Stunden und nach einem Aufenthalt im Wasser.

Was gibt der Wert LSF an?

Zudem wird ein Lichtschutzfaktor von mindestens 20 empfohlen, bei Kindern und Menschen mit heller Haut mindestens 30. Der Lichtschutzfaktor (LSF), im Ausland als Sun Protection Factor (SPF) bezeichnet, gibt an, wie viel länger man sich mit der Sonnenschutzlotion der Sonne aussetzen kann, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen. Je höher der Wert, umso länger der Schutz.

Wann muss ich den LSF erhöhen?

Die Eigenschutzzeit unserer Haut verringert sich bei Reisen in südlichere Länder und ins Gebirge, weil dort eine intensivere UV-Strahlung herrscht. Hier also: Höheren Lichtschutzfaktor verwenden! In der Mittagszeit sollten Sie sowieso möglichst meiden – am besten halten Sie sich im Schatten auf. Aber auch unter Bäumen oder Sonnenschirmen gilt: Durch die Reflexion der Umgebungsstrahlung sind wir trotzdem noch bis zu 50 Prozent der UV-Strahlung ausgesetzt. Auch hier ist also Sonnenschutz sinnvoll.

Darf ich nach einer kosmetischen Behandlung in die Sonne?

Unsere Haut ist nach einer kosmetischen Behandlung (Laser, Peelings) oder Tätowierungen besonders empfindlich und anfällig für die Folgen der UV-Strahlen. Hier sollten Sie zu Produkten greifen, die zusätzlich zu einem UVA/UVB-Breitbandschutz auch mildernde, aktive Inhaltsstoffe wie Thermalwasser enthalten. Diese wirken beruhigend und pflegen gereizte Haut.

Was sollten Sie beim Kauf einer Sonnencreme beachten?

Ausreichend hoher Lichtschutzfaktor
Das Produkt sollte auch UV-A Schutz bieten
Die Inhaltsstoffe sollten gelistet sein (zu meiden ist der Wirkstoff Octrocylen, da er im Verdacht steht, krebserregend zu sein)
Die Creme rechtzeitig und gleichmäßig auftragen (20 – 30 Minuten vor dem Sonnenbad)
Nachcremen nicht vergessen (Mindestens alle zwei Stunden und vor allem nach dem Baden und dem Abtrocknen)

Unsere Tipps für Sie zusammengefasst

Hier geht´s zum Hauttyptest –> https://www.apotheken-umschau.de/mein-koerper/haut-und-haare/test-ermitteln-sie-ihren-hauttyp-708299.html
Richtigen Lichtschutzfaktor wählen (testen Sie Ihren Hauttyp!)
Den Inhaltsstoff Octocrylen meiden
Ausreichend Sonnencreme auftragen, Gesicht und Schultern dabei nicht vergessen
Unbedingt nachcremen, vor allem nach dem Aufenthalt im Wasser
Im Gebirge, am Wasser oder in südlicheren Ländern einen höheren LSF verwenden
Nach einer kosmetischen Behandlung oder einem frisch gestochenen Tattoo zu pflegenden Produkten greifen, die die Haut beruhigen
Die Mittagssonne (11 – 15 Uhr) unbedingt meiden, halten Sie sich während dieser Zeit möglichst im Schatten auf
Auf Sonnenschutz im Auto nicht vergessen
Risikogruppen wie Kinder, Schwangere oder ältere Personen besonders schützen!