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Frühlingszeit ist Pollenzeit

Liebe Leser:innen,

mit dem 20. März steht der kalendarische Frühling vor der Tür: mit langsam steigenden Temperaturen und einem bunten Blumenmeer aus Narzissen, Krokussen, Tulpen und Primeln ist es aber auch die Zeit der Pollen. Rund eine Million Österreicher:innen leiden an Symptomen wie verstopfter Nase, Niesreiz, geröteten Augen, Atembeschwerden und Hautausschlägen – auch wenn sie nicht erkältet sind. Diese lästigen Beschwerden sind meist auf eine allergische Reaktion auf verschiedene Pflanzenpollen zurückzuführen.

Erfahren Sie hier, was eine Allergie genau genommen eigentlich ist, welche Symptome auf eine Pollen-Allergie hindeuten können, wie Sie diesen erfolgreich vorbeugen und sie behandeln können, wann der Pollenflug beginnt und was der Klimawandel damit zu tun hat. Für Fragen und Anregungen stehen wir Ihnen selbstverständlich gerne in Ihrer Apotheke zur Verfügung. Viel Spaß beim Lesen!

Bleiben Sie gesund,

Ihre Damian Apotheke


Was ist eine Allergie?

Eine Allergie ist eine übermäßige Reaktion des Immunsystems auf Umweltstoffe: sogenannte Allergene oder Antigene, wie z.B. Blüten- und Gräserpollen, Tierspeichel und -hautschuppen, Hausstaubmilben(kot), Insektengift oder Pilzsporen. Das Immunsystem reagiert bei einer Allergie überschießend, indem es hauptsächlich Histamin freisetzt, was die typischen Reaktionen hervorruft.

Begriffe erklärt: Allergie
Eine Allergie ist eine Überempfindlichkeitsreaktion des Immunsystems auf an sich harmlose Substanzen wie Pollen, Nahrungsmittel oder Tierhaare, die zu verschiedenen Beschwerden wie Hautausschlägen, Atemproblemen oder Schwellungen führen kann. mehr lesen…

Umgangssprachlich wird die Pollenallergie als „Heuschnupfen“ bezeichnet, die eine allergische Reaktion auf verschiedene Pflanzenpollen ist. Symptome können bereits im Februar mit der Blüte von Hasel und Erle beginnen, gefolgt von Birke im März. Die Heuschnupfen-Saison endet erst im Herbst mit Beifuß und dem Traubenkraut. Forscher:innen haben in den zurückliegenden Jahren eine Verlängerung der Pollensaison beobachtet, die auf die Klimaerwärmung zurückgeführt wird. Durch den Anstieg der Durchschnittstemperaturen beginnt die Blütezeit bestimmter Pflanzen früher und dauert im Herbst länger.

Welche Symptome können auf eine Pollen-Allergie hindeuten?

  • häufiges Niesen
  • laufende Nase
  • Nasenverstopfung
  • gerötete Augen
  • Juckreiz
  • Fremdkörpergefühl in den Augen
  • Atembeschwerden
  • Asthma
  • Hautausschläge
  • Schwellungen im Gesicht

Wann beginnt der Pollenflug?

Der Pollenflugkalender kann dabei helfen, den Symptomen so gut wie möglich auszuweichen: Ob Pollen von Bäumen und Gräsern – irgendetwas fliegt immer in der Luft, sogar im Winter. Die Pollensaison beginnt spätestens im Januar und Februar, wenn Hasel und Erlen ihre Pollen ausstreuen.

Die sogenannten Frühblüher beginnen am Ende des Winters Blütenstaub freizusetzen. Zunächst setzen Haseln und Erlen ihre Pollen frei. Nach ihnen folgen Esche, Pappel und Weide meist Ende Februar und Anfang März. Birkenpollen fliegen in der Regel von Ende März an aus. Etwa ab Mitte Mai schließen sich die Gräserpollen an, die bis in den Frühherbst andauern können. Hinzu kommen im Sommer noch viele Kräuterpollen. Als letztes reihen sich die Pollen von Beifuß und der äußerst allergenen Ambrosia ein. Die meisten Pflanzen treiben jedoch erst bei warmem Frühlingswetter aus, das allerdings dann geradezu „explosionsartig“.

Einen Höhepunkt des Pollenflugs im Allgemeinen gibt es nicht. Bei der Pollenvorhersage muss klar nach Pflanzenarten unterschieden werden. Einen Überblick über den Pollenflug gibt der Pollenflugkalender:

  • Jänner – April: Hasel, Erle
  • Februar – Mai: Esche, Pappel, Weide, Ulme
  • März – Mai: Birke
  • April – Juni: Buche, Eiche
  • Mai – Juli: Roggen
  • Juni – Juli: Sauerampfer
  • Juni – September: Beifuß, Spitzwegerich
  • Juli: Weizen
  • August September: Ambrosia

Behandlungsmöglichkeiten:

  • Allergenkarenz (Vermeidung von Kontakt mit dem Allergen)
  • Medikamentöse Therapie: dient der Unterdrückung bzw. Linderung von Symptomen mit Antihistaminika oder anderen Behandlungen. Hierbei ist die fachkundige Beratung in der Apotheke wichtig, denn es gibt im rezeptfreien Bereich eine Menge an Produkten und die individuelle Abstimmung ist wichtig. 
  • Hyposensibilisierung („Allergie-Impfung“): Bei dieser Methode wird der Körper gezielt mit dem auslösenden Allergen konfrontiert. Dadurch lernt das Immunsystem mit der Zeit, dass eine überschießende Immunantwort auf den betreffenden Stoff nicht notwendig ist und verringert seine Reaktion allmählich. Der Körper gewöhnt sich an das Allergen und setzt die Schwelle für eine Immunantwort immer höher an. Man wird somit gegen die eigene Allergie „geimpft“. Die Allergenextrakte werden in der Regel gespritzt oder als Tablette bzw. Tropfen eingenommen.

Oftmals stellt die Kombination aller drei Möglichkeiten die beste Lösung dar. Werden bei einer Pollenallergie rechtzeitig Gegenmaßnahmen gesetzt, können die durch Histamin verursachten Symptome weitgehend unter Kontrolle gebracht werden.

Anfangs genügt es oft, die Augen, Nasen- und Rachenschleimhäute mit Augentropfen, Kochsalzsprays und Pastillen feucht zu halten. Mit der Anwendung und Einnahme antiallergischer Augen- und Nasentropfen, der als Antihistaminika bekannten Tabletten, Asthmasprays und Cortison Tabletten können die meisten Beschwerden gut behandelt werden.

Vorbeugen ist besser als Kurieren

  • Nützen Sie Pollenwarndienste (z.B. www.pollenwarndienst.at) und Pollenkalender. Dadurch erhalten Sie Informationen über die Blütezeit der Pflanzen, die Konzentration der Pollen in der Luft und einen Richtwert über die „Route“ des Pollenflugs.
  • Nasenspülungen oder Sprays mit physiologischer Kochsalzlösung lindern die Beschwerden.
  • Halten Sie sich so wenig wie möglich im Freien auf, besonders an sonnigen, windigen Tagen. In der Regel ist die Belastung in der Stadt abends und am Land frühmorgens am höchsten.
  • Notwendige Wege am besten ganz in der Früh erledigen.
  • Wiesen und Getreidefelder meiden.
  • Vermeiden Sie zusätzliche Anstrengung für die Augen. Durch Bildschirmarbeit und trockene oder staubige Luft werden die sensibilisierten Augen noch mehr belastet. Legen Sie auf jeden Fall regelmäßige Pausen ein.
  • Lüften Sie nur an belastungsarmen Tagen. Achten Sie dabei auf die Windrichtung und halten Sie nachts die Fenster geschlossen.
  • Intensivieren Sie Körper- und Kleidungspflege. Pollen bleiben am Körper und an der Kleidung haften. Um sie zu entfernen, sind eine gründliche Dusche, tägliches Haarewaschen oder intensives Durchbürsten sowie täglicher Kleidungswechsel ratsam. Deponieren Sie getragene Kleidung nicht im Schlafzimmer.
  • Trocknen Sie die Wäsche nicht im Freien.
  • Halten Sie die Wohnung staubfrei. Verwenden Sie einen Staubsauger mit Filter oder wischen Sie feucht.
  • Verwenden Sie einen Pollenfilter im Auto, der über die Lüftung die Pollen auffängt

Was der Klimawandel mit den Pollen zu tun hat

Pflanzen lieben Wärme: Im Zuge des Klimawandels wird dadurch die Vegetationszeit länger. Seit Jahren beobachten Forscher:innen, dass sich durch den Klimawandel den Blühbeginn von Jahr zu Jahr immer weiter nach vorne verlagert und bis in den Herbst hereinreicht.

Forscher:innen haben festgestellt, dass durch den Klimawandel die Hasel hierzulande etwa rund 13 Tage früher blüht als 1951. Mehrere Pollenarten beginnen früher zu fliegen, wie zum Beispiel die von Erle, Birke und Gräsern. Außerdem wurde eine unheilvolle Wechselwirkung zwischen Feinstaub und Pollen nachgewiesen. Pollen aus luftschadstoffbelasteten Regionen sind noch zusätzlich mit anderen Partikeln bedeckt, was den Allergengehalt gravierend verändern kann.

Pflanzen produzieren unter Umweltstress Pollen. Dies haben Experimente mit Ambrosia-Pflanzen gezeigt. Die hohe Belastung mit Feinstaub und Stickoxiden in Städten und an Autobahnen führt zu großem Stress für die Ambrosia-Pflanze, die dann Pollen ausschüttet.

Hätten Sie´s gewusst …

Anstelle von pollenstarken Pflanzen wie Birke und Hasel sollten Rosen, Lippenblütler wie Lavendel und Salbei sowie Kletterpflanzen gesät oder kultiviert werden. Relativ sicher und nebenwirkungsfrei wirken neuere Antihistaminika. Sie stoppen das allergische Geschehen und machen nicht mehr so müde wie die früheren Heuschnupfenmittel. Trotzdem sollte man sie sicherheitshalber abends vor dem Schlafengehen einnehmen und keinen Alkohol dazu trinken.

Fazit

Wichtig ist, bei den kleinsten Anzeichen von allergischen Beschwerden rechtzeitig einen Arzt/eine Ärztin aufzusuchen. Denn Heuschnupfen wird oft nicht ernst genug genommen. Eine Allergie ist jedoch ein chronischer Entzündungsprozess, der sich nicht nur auf Augen und Nase beschränkt, sondern sich auch auf die gesamten Atemwege bis hin zur Lunge ausbreiten kann. Eine Behandlung ist daher auch eine Prophylaxe, um eine Ausbreitung der Entzündung auf tiefere Atemwege zu verhindern. Viele Menschen, die unter allergischem Schnupfen leiden, entwickeln früher oder später Asthma, wenn sie nicht oder nicht rechtzeitig behandelt werden. Bei Fragen stehen wir Ihnen selbstverständlich gerne in Ihrer Apotheke zur Verfügung!

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